Eine Steilküste voller Klippen, ein Meer, das nur in den tiefen, fjordähnlichen „rias“ und an den halbmondförmigen Stränden zur Ruhe kommt. Dazu eine Kette von Fischerhäfen, wo die farbenfrohe Flotte, die alten, dem Ozean zugewandten Häuser und die zum Trocknen aufgehängten Netze ein ungewohntes Spanienbild vermittelt. In „Euskadi“, dem nordspanischen Baskenland mit seinen drei Provinzen Guipuuzcoa, Biscaya und Alava, hat sich – nicht zuletzt wegen der durch Berge abgeschlossenen geografischen Lage – eine eigenständige Lebensart erhalten.
Vor allem aber gibt es hier den frischsten Fisch, eine der wichtigsten Zutaten der baskischen Küche, die reich ist an Meeresfrüchten, genauso wie Gemüse und Fleisch, Wild, Pilzen und Wein – alles aus der eigenen Region.
Grund sind vermutlich die „txokes“, Feinschmeckerklubs oder Klubrestaurants, die traditionell seit Mitte des 19. Jahrhunderts nur Männern zugänglich sind. Vor allem in San Sebastian treffen sich die Herren in Schürzen zum regelmäßigen Kochen und Genießen. 1870 wurde hier die Sociedad Unión Artesana als erster Männerkochclub gegründet, heute tüfteln dort zirka 300 Männer an Seehecht-Variationen und Ochsenkotelett vom galizischen Rind.
Westlich von San Sebastian liegt Elantxobe, ein winziger Hafen, bei dem man das Wort malerisch kaum vermeiden kann. Von hier ist es nicht weit nach Guernica. Im Bürgerkrieg 1937 von deutschen Bombern völlig zerstört und später wieder aufgebaut ist Guernica die „Heilige Stadt“ der Basken.
Seit der Eröffnung strömen Jahr für Jahr mehr als eine Million Besucher durch die 19 Galerien des Kolosses aus Titan, Glas und Kalkstein. Zu sehen gibt es Modernes und Zeitgenössisches, darunter auch viel spanische und baskische Kunst. Auch die Biskaya-Brücke, bekannt als „Hängende Brücke“, ist ein architektonisches Meisterwerk, in dem sowohl das industrielle Erbe als auch die Verbundenheit mit der Fischerei des Baskenlandes zum Ausdruck kommt. Sie verbindet Portugalete und Getxo miteinander und ist daher ein guter Ausgangspunkt, um diese beiden hübschen Ortschaften zu besuchen: sehenswert sind in der ersten die mittelalterlichen Gassen, in der zweiten die prachtvollen kleinen Plätze. Allein schon der Panoramablick über die Ría, der sich von der Fußgängerbrücke aus in einer Höhe von 45 Metern bietet, ist unglaublich.
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Infos:
Tourismusportal des Baskenlandes
www.baskenlandtourismus.eus