Mehr als ein Nostalgie-Trip: Nena auf “Oldschool”-Tournee

Sie hat drei Jahrzehnte mit ihrer Musik geprägt – die 80er, als sie mit ihrer Band mit ‚99 Luftballons‘ einen Welthit landete, die 90er, als sie ihren Weg als Solokünstlerin konsequent fortsetzte und das erste 2000er Jahrzehnt, als sie ein furioses Comeback feierte – Nena. Nun ist die 55jährige Musikerin mit ihrem aktuellen Album „Oldschool“ auf Tournee.

An Nena scheiden sich die Geister: entweder man mag sie oder nicht. Die einen finden sie zickig, launisch, oberflächlich und arrogant; andere finden sie ehrlich, erfrischend, unkompliziert, offen und menschlich. Für viele Menschen ist die einstige Ikone der Neuen Deutschen Welle (NDW) nicht fassbar. Unbestritten ist es aber immer ein Ereignis, Nena live auf der Bühne zu erleben. Unglaublich, dass sie trotz ihrer 55 Jahre mit einer unbändigen Energie über die Bühne rockt und damit manch jüngere Sängerin alt aussehen lässt.

So auch auf ihrer aktuellen „Oldschool“-Tour. Im Gepäck hat sie neben aktuellen Liedern aus dem gleichnamigen Album, wie „Berufsjugendlich“ und „Genau Jetzt“, natürlich auch ihre größten Hits wie „Nur geträumt“, „Fragezeichen“ und „99 Luftballons“, die jeder kennt und laut mitsingen kann. Ohne große Show und viel Gerede, dafür aber mit viel handgemachter Musik und zusammen mit acht Musikern – darunter auch drei ihrer Kinder – singt und tanzt Nena in ihrer typischen Art fast zwei Stunden ununterbrochen über die Bühne.

Mit „Haus der drei Sonnen“ und „Nur geträumt“ beginnt sie das Konzert und das Publikum geht sofort mit. Es tanzt und singt zusammen mit Nena das gesamte Konzert hindurch. Zwischen den neuen Liedern ist fast jedes zweite Lied ein Klassiker, den Nena allerdings meist in neuem Gewand präsentiert. Dabei zeigt die Sängerin musikalisch ein sehr abwechslungsreiches Spektrum: von New Wave, Rock, Elektronik bis hin zu Rap mischt sie die Stile und es bleibt, dank ihrer unverkennbaren Stimme, immer noch Nena-Musik. Die Beats hat sie von Samy Deluxe, dem Deutschrap-Wunderkind, der das Album produziert hat. Ein Höhepunkt und intensiver Moment ist das Lied „Peter Pan“, das sie zusammen mit ihrem Sohn singt.

Nena zeigt auf dieser Tour wieder mal, dass sie alles andere als oldschool (auf deutsch: altbacken) ist. Und auch wenn ihre größten Hits aus den 80ern stammen, schafft sie es, sie modern und immer noch frisch klingen zu lassen und sie damit perfekt mit den neuen Liedern zu verbinden.

Ein Nena-Konzert ist immer ein Erlebnis, das mehr als nur ein nostalgischer Trip in die 80er ist. Sie zeigt damit auch, warum sie nach über 35 Jahren immer noch zu einer der besten und bekanntesten Künstlerinnen Deutschlands gehört.

 

Termine:

  • 9.Oktober: Stadthalle Chemnitz
  • 10.Oktober: Stadthalle Magdeburg
  • 6. November: Mercedes Benz Arena Berlin
  • 13. November: Stadthalle Fürth
  • 14. November: Jahrhunderthalle Frankfurt
  • 19. November: Dreiländerhalle Passau
  • 20. November: Ruhr Congress Bochum
  • 5. Dezember: Stadthalle Beverungen
  • 6. Dezember: Eiderlandhalle Pahlen