Auf Heidis Spuren durch die Schweiz

Neuverfilmung mit Bruno Ganz kommt im Dezember 2015 in die Kinos – auch das ZDF hat den Kinderbuchklassiker als Trickfilm neu aufbereitet.

Vor 135 Jahren veröffentlichte die Schweizer Autorin Spyri das Kinderbuch „Heidis Lehr- und Wanderjahre“ – inspirierte von einem Kuraufenthalt in Bad Ragaz. Das Buch um das Mädchen Heidi, das von der schönen Alp in die Stadt umziehen muss und dort die schönen Schweizer Berge und sogar seinen grimmigen Grossvater vermisst, wurde ein Weltbestseller, der bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat und unzählige Male verfilmt wurde. Nach wie vor begeistert Heidis Geschichte Kinder auf der ganzen Welt, denn Spyris kleine Protagonistin ist eine Integrationsfigur, die als Projektionsfläche jene Ängste aufnimmt, die Menschen plagen, wenn sich ihre Welt im Umbruch befindet. Wie zu Zeiten der industriellen Revolution (der Entstehungszeit des Buches) – oder aber im Zeitalter der elektronischen Revolution. Die Angst, das zu verlieren, was über Generationen hinweg die beständigen Werte einer Gesellschaft oder – im Falle der Schweiz – einer Nation waren, erklärt zu einem guten Teil das stetige Interesse an der Figur.

Wer auf den Spuren der weltberühmten Schweizerin wandern will, findet in Graubünden und in der benachbarten Ostschweiz, im Heidiland, eine Fülle an Heidi-Pilgerorten und Heidi-trächtigen Plätzen vor. Vom Heididorf in Maienfeld bis zum Drehort Bergün in Graubünden wird die Geschichte des Waisenmädchens hautnah erlebbar – nicht nur für Kinder ein unvergessliches Erlebnis.

So tauchen im Heididorf in Maienfeld die Besucher in die Entstehungszeit der weltbekannten Kindergeschichte Heidi ein. Zu sehen gibt es hier das Original-Heidihaus. Bei einer Führung erfährt man viel über das Leben und den Alltag der Bergbauern. Es gibt allerlei zu erleben: Ein Streichelgehege mit Ziegen und Hühnern, ein Dorfladen mit liebevollen Heidi-Souvenirs und eine Poststelle, von der Postkarten mit einem Heididorf-Sonderstempel an Freunde und Verwandte daheim geschickt werden können.

Vom Dorf führt der Heidi-Erlebnisweg über 12 Stationen hoch zur Alpwirtschaft Heidialp. Spannend ist auch der Themenweg Heidipfad am Pizol, von dem aus man einen wundervollen Ausblick auf „Heidis Heimat“ hat. Der Heidipfad auf Pardiel ist gerade neu inszeniert worden und führt über einen gut ausgebauten Weg zur Alpwirtschaft Schwarzbüel.

Neben Spielplätzen, Kindergondeln, „Märlizauber“, Wasserwald und Vogeldörfli wird in diesem Sommer die Familienwanderung durch eine neue Kinder-Kneippanlage mit Barfußweg noch attraktiver. Hinauf geht es mit der 8er-Gondelbahn ab Bad Ragaz bis zur Bergstation Pardiel. Die Fahrt in einer Heidi-Gondel ist ein Abenteuer für alle Kinder.

Der Heidiweg in Bergün ist ein wunderschöner Rundwanderweg von Stuls über Runsolas nach Falein mit Schautafeln, die über den Heidifilm erzählen, der in den Jahren 1952 und 1954 nach dem berühmten Roman von Johanna Spyri gedreht wurde. Die Heidihütte aus dem Film kann von außen besichtigt werden; ebenfalls im Originalzustand erhalten ist der Heustall.

Gerade wurde das rührende Schweizer Nationalmärchen von der Walt Disney Company neu verfilmt und kommt im 135. Jubiläumsjahr auf die Leinwand. Alain Gsponer adaptiert den Kinderbuchklassiker als Regisseur nach einem Drehbuch von Petra Volpe als großes Kinoereignis für die ganze Familie vor traumhafter Schweizer Kulisse, die Schweiz-Fans das Herz aufgehen lässt. In der Graubünder Gemeinde Sufers stehen Anuk Steffen (Heidi) und Quirin Agrippi (Geißenpeter) gemeinsam mit Bruno Ganz (Alpöhi) vor der Kamera. Komplettiert wird das Heidi-Ensemble durch die 12-jährige Isabelle Ottmann, welche Klara, Heidis kränkliche Freundin in Frankfurt, spielt. Hannelore Hoger übernimmt die Rolle der liebevollen Großmama Sesemann.

Am Set von HEIDI_ Anuk Steffen (Heidi), Bruno Ganz (Almöhi) und Quirin Agrippi (Geissenpeter) - Foto Walter Wehner
Am Set von HEIDI: Anuk Steffen (Heidi), Bruno Ganz (Alpöhi) und Quirin Agrippi (Geissenpeter) – Foto Walter Wehner

Als strenge Gouvernante Fräulein Rottenmeier macht Katharina Schüttler zusammen mit Jella Haase (bekannt aus dem Film „Fack Ju Göhte“) als Bedienstete Tinette, Heidi das Leben schwer. Peter Lohmeyer erobert als Hausdiener Sebastian Heidis vom Heimweh geplagtes Herz – und bestimmt auch jenes der Zuschauer. Die Neuverfilmung kommt im Dezember in die Kinos.

Auch das ZDF hat den Klassiker nun – wie zuvor schon „Die Biene Maja“ und „Wickie“ – mit Computergrafik neu aufbereitet und modernen Sehgewohnheiten angepasst. Den Titelsong singt statt Gitti & Erika nun Austro-Rocker Andreas Gabalier. Nach der Premiere am Ostermontag läuft die „neue“ Heidi im frischen 3D-Look mit neuem Sound ab dem 11. April immer samstags um 9:20 Uhr.